Dankbarkeit – wie ich Veränderungen in meinem Leben meistere.

Dankbarkeit – wie ich Veränderungen in meinem Leben meistere.

Ich werde oft gefragt, wie ich die letzte große Veränderung in meinem Leben überstanden habe.

Und zwar der Umzug von der Millionenmetropole Sao Paulo nach Köln-Weiß aufs Land. Ja, der Kontrast könnte größer nicht sein… Ja, wir haben unser Leben in Brasilien geliebt und genossen und ja, wir sind dankbar für die Freiheiten und die hohe Qualität von so ziemlich allem, was uns hier umgibt.

Und da war es schon, das Stichwort Dankbarkeit. DIE Zutat für ein glückliches Leben. Brené Brown sagte einmal:

„In 12 Jahren [intensiver sozialer Forschung] habe ich noch nie eine einzige Person interviewt, die ihr Leben als voller Freude bzw. die sich selbst als fröhlich bezeichnet hat, und nicht aktiv Dankbarkeit praktizierte.“

Was sie damit sagen will: Dankbarkeit produziert Freude am Leben. Nicht andersherum. Sie empfiehlt, nicht auf irgendetwas in der Ferne Liegendes zu warten, um dann dafür dankbar zu sein, sondern gleich damit anzufangen.

Wie kannst Du aktiv Dankbarkeit praktizieren?

  • Als Tagebuch: Es gibt viele Formen von Achtsamkeits- oder Dankbarkeitstagebüchern. Mir gefällt das 6-Minuten-Tagebuch sehr gut. Die erste Frage jeden Tag lautet: „Für was bist Du dankbar?“ und je öfter man sich diese Frage stellt, desto eher festigt sich eine Bahn im Hirn: Dir passiert etwas und Du fragst sofort: „Und für was bin ich dankbar?“ Ich bin in letzter Zeit sehr dankbar für Schlaf. Ich schlafe in den letzten Monaten so gut und so viel wie schon lange nicht mehr seit ich kleine Kinder habe. Wohl ein Zeichen, dass die nun „groß“ werden, auch ein Grund, jeden Tag dankbar zu sein. An diesem Beispiel seht ihr, Dankbarkeit ist „ansteckend“, je länger man darüber nachdenkt, desto mehr findet man!
  • Als Ritual in der Familie: Kennt jemand noch Familien, die am Tisch beten? Ich fand das als Kind immer komisch, wenn es bei anderen Familien so gemacht wurde. Aber auch eine Form der Dankbarkeit. Wir kultivieren bei uns das miteinander sprechen am Tisch. Wie war Dein Tag? Was hast Du heute erlebt? Für was bist Du dankbar?
  • Mit der 10-Finger-Dankbarkeitsübung: Diese Übung eignet sich sehr gut als Abschluss in einem Workshop oder Seminar. Alle heben beide Arme und strecken die Finger in die Luft. (Wer mag, schließt die Augen, um sich besser konzentrieren zu können.) Nun denkt jede*r für sich an 10 Dinge, für die er dankbar ist. Für jeden Punkt wird ein Finger eingeklappt. Wenn alle fertig sind, werden auf ein akustisches Zeichen hin alle Arme ausgeschüttelt. Gute Laune garantiert!
  • In der nächsten E-Mail: Beginne jede E-Mail – und sei sie auch noch so kurz – mit einem Dankeschön! Das ist nicht nur freundlich, sondern hilft dem Gegenüber auch anzuknüpfen an die letzte Begegnung, an das gemeinsame Thema, an getroffene Entscheidungen etc.
  • Mit einem Erinnerungsanker: Was in psychologischen Experimenten zum „Priming“ herausgefunden wurde, funktioniert auch im echten Leben. Ein Bild, ein Gegenstand oder ein Symbol wird mit Bedeutung aufgeladen und immer, wenn wir diesen Anker sehen, fühlen oder hören, ruft dieser Anker ganz bestimmte Assoziationen hervor. Ich habe solch einen Anker auf meiner Visitenkarte. Er erinnert mich daran, dass… Das erzähle ich Dir ein anderes Mal. Ich hoffe ja auch sehr, dass wir uns bald wieder „in echt“ begegnen können. Bis dahin bin ich Dir DANKBAR, dass Du meinen Artikel bis hierhin gelesen hast!

Herzliche Grüße aus Köln von Deiner Esther

 

Quellen

  • Brené Brown on Joy and Gratitude – Global Leadership Network

Buchempfehlungen

  • Brené Brown “Verletzlichkeit macht stark” Goldmann Verlag
  • Das 6-Minuten-Tagebuch