Mental Load Das kannst Du tun, um das Gedanken-Karussell zu stoppen

Was ist Mental Load?

Menschen, die unter Mental Load leiden, beschreiben ihre Situation so:

  • „Ich bin das Gehirn der Familie.“
  • „Immer muss ich an alles denken.“
  • „Ich bin von früh bis spät pausenlos im Einsatz.“
  • „Ich bekomme weder Geld noch Wertschätzung für meine Arbeit.“
  • „Es passiert mir, dass ich für meine Arbeit und Sorge auch noch einen Spruch gedrückt bekomme.“

Mental Load ist nicht die physische, sondern die psychische Belastung durch das Organisieren von Alltagsaufgaben. Es ist die unsichtbare Sorge um und das Denken an Dinge und für Menschen in der direkten Umgebung (Partner, Kinder, Angehörige). On top kommen negative Gedanken über sich selbst.

Verletzende Gedanken über sich selbst sind besonders belastend

Von permanenter Selbst-Abwertung berichten nicht nur in Care-Arbeit eingebundene Menschen. Vielmehr scheint das ein Phänomen zu sein, das sich quer durch Geschlechterrollen, Altersgruppen und alle Berufe zieht. Menschen berichten in der Coaching-Praxis über folgende belastende Gedanken:

  • Mein Kopf rattert ständig
  • Das Gedanken-Karussell dreht sich, ohne dass ich das will
  • Auch in meiner Freizeit ist kaum Entspannung möglich
  • Bin ich … genug? Bin ich okay, so wie ich bin?
  • Morgen fliege ich auf
  • Wie konnte ich nur… (in diesem Schlammassel landen)?
  • Jetzt ist mir das schon wieder passiert!
  • Ich bin so… (blöd, dumm, naiv, nicht genug…)
  • Ich bin selbst schuld

Es ist eine destruktive Kombination aus Anspannung, Selbstzweifeln, Angst, Scham- und Schulgefühlen.
Kommt Dir das bekannt vor?

Eine Haltung, die Veränderung möglich macht

Was für ein Wahnsinn: Menschen bewältigen täglich ein riesiges Pensum und denken dann, es sei nicht genug. Was hilft? Die Mental Load Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) hat gezeigt, dass auch bei reduziertem Pensum die erlebte mentale Last nicht weniger wird – sondern mehr! Denn es geht nicht nur um das Pensum, sondern auch um die Haltung dazu.

Echte Entlastung gelingt nur, wenn sich an dem Gedankengebäude „darüber“ etwas ändert. Denn mal ehrlich:

Es kommt keine Hilfe von außen, für deine mentale Entlastung musst Du selbst sorgen!

Daher möchte ich dir einen hilfreichen Dreh im Kopf vorstellen, der universell anwendbar ist und die Perspektive wechselt:

Anstatt auf Erwartungen von außen zu reagieren, lenke Deinen Fokus auf Dich selbst.

Übernehme Verantwortung für Dich und Deine Situation. Denn die hast Du sowieso, unabhängig von Deinem Pensum. Im Flugzeug lernen wir ja auch, erst uns selbst und dann den Hilfsbedürftigen eine Sauerstoffmaske anzulegen.

Übersicht über die Bereiche, für die Du Verantwortung trägst:

  • Dein Körper
  • Deine Gedanken
  • Deine Gefühle
  • Deine Situation
  • Deine Beziehungen
  • Deine Finanzen
  • Deine Zukunft
  • Deine Persönlichkeitsentwicklung
  • Deine Zeit und Deine Energie
  • Deine Aufmerksamkeit
  • Deine Worte
  • Dein Medienkonsum
  • Deine Entscheidungen

Bei welchem Begriff „klingelt“ etwas in Dir? Dann starte Deine Entlastung von Mental Load genau dort! 

So könnte sich echte Verantwortungsübernahme in der Praxis anhören:

  • „Ich befreie mich von unrealistischen Erwartungen und ich lasse Verantwortung dort, wo sie hingehört.“
  • „Ich befreie mich von „immer erreichbar“ und ich sorge für Pausenzeiten und Zeiten „ohne Empfang“
  • „Ich befreie mich von ungesunden Gewohnheiten und ich gebe meinem Körper alles, um beschwerdefrei zu sein.“
  • „Ich übernehme Verantwortung für die wertvollsten Dinge in meinem Leben: meine Zeit, meine Energie und meine Aufmerksamkeit“
  • (…)

Zusammenfassung:

  • Nur Du selbst kannst Dein Gedanken-Karussell stoppen – das kann Dir keiner abnehmen
  • Du hast den Überblick über Deine Verantwortung, so dass das Gedanken-Karussell nun in eine andere, hilfreiche Richtung laufen kann
  • Du hast nun eine Idee, wo Du starten könntest
  • Und Du bestimmst Dein Tempo, so wie es für Dich und Dein Leben passt.

Hinweis:

Wenn Du die Entscheidung triffst, am Lauf Deines Gedanken-Karussells jetzt nichts zu ändern, dann ist auch das völlig in Ordnung. Jede Einstellungsänderung ist etwas sehr Individuelles und Situationsspezifisches.

Aus verletzenden Gedanken aus- und in hilfreiche Gedanken einzusteigen, braucht Zeit und den Aufbau neuer Gewohnheiten. Bei Bedarf hole Dir professionelle Hilfe für Deine eigene Entlastung!

Schreibe mir Deine Gedanken und Kommentare gerne an mail@estherhagemann.com

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