Coaching mit Pferd

Kommst Du bitte?!

Was Pferde über Führung wissen

Kommst Du bitte?!

Ich bin motiviert gestartet und fühle mich plötzlich total unfähig. Ariel steht vor mir, eine imposante Tinker-Stute. Coach Ilka hat mir die Aufgabe gegeben, sie ohne Leine zu führen. Und plötzlich kommt mir das Lied von Bummelkasten in den Kopf. Mantra-artig ruft er „Kommt ihr bitte“ worauf die „lieben Kinder“ brav antworten. Aber es wird schnell klar, dass sich niemand bewegt.

Ich rede auf das Pferd ein und es passiert …. nichts.

Alles falsch gemacht.

 

Seit 17 Jahren begleite ich Menschen in Veränderungsprozessen. Ob eine organisationale Veränderung gelingt, hängt in hohem Maße davon ab, ob die Führungskräfte es schaffen, die nötige Veränderungsenergie in ihrem Zuständigkeitsbereich in Gang zu setzen. Deswegen sind meine Counterparts immer die Führungskräfte der jeweiligen Organisation.

Es gibt eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten für Führungskräfte. Coaching ist eine Form. Im  1:1 Setting wird die individuelle Entwicklung angeregt. Von einer besonderen Art Coaching hatte ich vorher schon gehört, aber es noch nie ausprobiert: pferdegestütztes Coaching.

 

Führungskräfte aufgepasst! Falls das nächste Leadership-Seminar nicht im Hotel stattfindet, sondern auf dem Pferdehof, seid ihr hiermit gut vorbereitet!

Hier erfährst Du:

  • Warum sich Pferde für Coaching eignen (und nicht Hunde, Katzen oder Ziegen)
  • Wie man mit Pferden Führungsverhalten reflektiert
  • Wem pferdegestütztes Coaching nützen kann (um wem nicht)

Meinen persönlicher Erfahrungsbericht findest Du am Schluss.

Warum eignen sich Pferde für Coaching?

Tiere spenden Trost und fördern die emotionale Öffnung eines Menschen. Das können Hunde, Katzen, eigentlich alle Tiere, die dem Menschen zugeneigt sind. Warum eignen sich Pferde besonders für Coaching?

Zunächst einmal stelle ich klar, dass auch ein pferdegestütztes Coaching von einem professionellen Coach geleitet wird. Das Pferd dient dem Coachee „einzig“ als Resonanzgeber. Mit über einer halben Tonne Gewicht und einer imposanten Statur ein eindrucksvolles Gegenüber.

Da das Pferd als Herdentier ein starkes Bedürfnis nach sozialen Banden hat, wendet es sich dem Menschen zunächst grundsätzlich zu.

Und Pferde reagieren unmittelbar auf den menschlichen Ausdruck. Sie sind hochsensibel in allen Sinneswahrnehmungen: sie achten auf kleinste Gesten und Veränderungen in Körperhaltung, Mimik und Tonlage. Sie spüren den Herzschlag und riechen Veränderungen. Das sind gute Qualitäten für ein Coaching, aber warum gerade für Führungskräfte?

Warum kann man mit Pferden Führungsverhalten reflektieren?

Pferde sind Fluchttiere. Sie begegnen ihrer Umwelt äußerst aufmerksam – eine Überlebensstrategie. Als Fluchttiere prüfen sie ständig, ob ihnen Gefahr droht. Und sie studieren, ob das Gegenüber Entscheidungen treffen kann zum Wohle der Gruppe. Nur dann werden sie sich vertrauensvoll entspannen und folgen.

Pferde akzeptieren Menschen, wenn sie spüren, dass das Gegenüber in seinen Wünschen ehrlich und fähig ist, Entscheidungen zu treffen, die von Verantwortung und Fürsorge geprägt sind. Ein Titel oder sonstige Statussymbole beeindrucken Pferde nicht.

Sie testen kontinuierlich die Vertrauenswürdigkeit und Führungsfähigkeit des Gegenübers, um – falls nötig – selbst Position für sich einzunehmen und eben nicht zu folgen. Damit sind Pferde ein hervorragendes Mittel für die Reflexion des eigenen Führungsverhaltens.

Wem empfehle ich pferdegestütztes Coaching (nicht)?

Wie jedes Coaching muss auch dieses Coaching freiwillig erfolgen. Hat jemand eine Allergie gegen Pferdehaare, keinen Respekt oder gar Angst vor dem Pferd, würde ich von einem pferdegestützten Coaching abraten.

Nach meinen Erfahrungen würde ich pferdegestütztes Coaching allen empfehlen, die in irgendeiner Form Führungsverantwortung tragen.

Hier kommt mein Erfahrungsbericht

Vor dem Coaching mit Pferd hatte ich viel Respekt vor dem großen Tier. Und ehrlich gesagt meine Zweifel, ob mich das persönlich weiterbringt. Die Zweifel habe ich jetzt nicht mehr. Den Respekt umso mehr.

In meinem Coaching mit Ilka Pleuhs und Tinker-Stute Ariel ist passiert, was im Coaching häufig zu beobachten ist: Wir sind eher unverbindlich gestartet und bei einem sehr persönlichen Thema gelandet. Ich durfte meine Verhaltensmuster als Mutter reflektieren. Da ist man ja Führungskraft qua Geburt.

Was ich gelernt habe, war so erhellend, dass ich beschlossen habe, hier darüber zu berichten.

Meine Top 3 Erkenntnisse

Erkenntnis Nr. 1: Energie von hinten = GO! Energie von vorne = STOPP

Ich hatte die Aufgabe bekommen, das Pferd ohne Leine zu führen. Ich stehe vor dem Tier und rede. Es passiert…. nichts. Ilka gibt mir den Tipp, das Pferd von hinten zu führen! Aha, ein beherzter Klaps auf das Hinterteil, schon geht es vorwärts!

Statt meine Kinder „verkopft“ mit Argumenten zu etwas zu bewegen, stelle ich mich jetzt gerne hinter meine Kinder und sage „hopp!“ Meistens wissen sie schon, was zu tun ist, es wird unmissverständlich klar, dass es JETZT losgeht, und ich stehe ihnen nicht im Weg. Klappt prima!

Erkenntnis Nr. 2 Check-Punkte einlegen

Während der Arbeit mit dem Pferd gab es einen Moment, da wurde ich zu schnell. Das Pferd stieg aus. Das hat mich dazu bewegt, zu reflektieren, wann mir das in meinem Führungsalltag passiert. Zum Beispiel, wenn ich Workshops moderiere oder Trainings gebe. Die Erfahrung mit Ariel hat mich daran erinnert, mich immer wieder den Teilnehmenden zuzuwenden und zu fragen: „Könnt ihr mir folgen?“. Da ich selbst eher zu schnell rede, erinnert es mich daran, immer wieder Check-Punkte einzulegen und bei Unklarheiten diese erst einmal zu klären.

Erkenntnis Nr. 3 Wenn es läuft, entspannen

Das war eine interessante Erkenntnis für meinen Energie-Haushalt. Wenn es läuft, wenn das Pferd macht, was ich will, dann kann ich mich entspannen. Keine Energie mehr aufwenden. In den Pausen die Aufmerksamkeit ganz vom Pferd nehmen.

Das ist auch im Alltag eine gute Idee. Immer mal wieder schauen, was passiert. Beobachten, nach Außen und nach Innen. Nicht jedem Gedanken glauben. Nicht jeder Gefühlsregung eine Aktion folgen lassen. Einfach mal schauen, was passiert. Denn: Was ist, darf sein. Und was sein darf, das kann sich verändern.

Change Management ist oft „more art than science“, die richtige Dosierung von Veränderungsenergie in Abwechslung mit Phasen, in denen sich das Neue setzen und etablieren darf. Ich bin sehr dankbar, dass Ariel mich daran erinnert hat.

Interesse geweckt? Nimm Kontakt auf!

Pferdegestütztes Coaching gibt es u.A. bei

Ilka Pleuhs, Reitlehrerin (KPA) und zertifizierter Coach
Alteburger Strasse 371
50968 Köln

Telefon +49 172 415 4671
Instagram @officialhorsepmmt

 

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